Mars macht MutUnd ich möchte den Satz, den Christiane mal bei FB geschrieben hat, voll unterschreiben und hoffe, daß Menschen, deren Hund diese Erkrankung auch hat, vielleicht über Google zu dem Thread von Marsis Erkrankung kommen. Wenn es nur einem weiteren Hund das Leben rettet, weil seine Menschen dadurch auch den Mut bekommen, ihren Hund behandeln zu lassen und nicht verzweifeln und gleich aufgeben.
Nun ist es ein Jahr her, daß Marsi die Magensonde gelegt bekommen hat. Am 3. Nov.10 sind wir nach München gefahren, und am 4. Nov. wurde sie ihm gelegt.
Unser Mars ist ein fröhlicher, lebensfroher Hund geblieben, seine Sonde stört ihn in keinster Weise, und wenn sie noch so verdreht an seinem Bäuchle manchmal rumhängt, ist egal, er springt fröhlich weiter.
Natürlich hat er nach wie vor schlechte Tage, eigentlich sind es aber eher Stunden, da geht es ihm auch manchmal richtig elend, das will ich nicht verschweigen, da erbricht er mehrere Male hintereinander große Mengen Flüssigkeit, er fängt an, schnell zu atmen, regt sich auf, und schon hat er von jetzt auf nachher hohes Fieber, 40 Grad. Er braucht dann in diesen Stunden ganz engen Kontakt mit uns, dann geht das Fieber langsam wieder runter auf normal. Ein paar Stunden später würde ihm keiner anmerken, daß es ihm zuvor so schlecht ging.
Ich habe mir mal die Zeit genommen und sein Krankheitstagebuch alle 98 Seiten gelesen und ich muß sagen, ich hab schon soviel wieder vergessen, diese verzweifelten Stunden, diese Ängste, daß mein Mars sterben muß, diese Hilflosigkeit von Werner und mir.
Aber Eurer von ganzem Herzen kommendes Mitgefühl, Euer Mitfreuen und auch Mitleiden, das hat mir ganz oft so gut getan.
Diese Zeiten der schieren Verzweiflung sind vorbei, ich habe momentan keine Angst um meinen Mars, ich rege mich kaum mehr auf, wenn er regurgitriert, ich kann danach immer wieder gut einschlafen, alles ist so normal geworden. Oft denke ich wirklich nicht daran, daß Mars diese Krankheit hat, daß es nicht normal ist, seinen Hund über eine Spritze in den Bauch zu ernähren, alles ist total normal. Er freut sich, wenn er seine Dose mit den Spritzen klappern hört, genauso, wie die anderen sich freuen, wenn die Futternäpfe klappern, er springt fröhlich und erwartunsvoll in der Küche rum, um dann gaaanz ruhig, gelassen und in sich reinhorchend zu stehen und mich ihm seine 10 - 15 Spritzen geben lassend. Er besteht immer noch drauf, jedesmal die Spritze fein säuberlich abzuschlecken, wenn ich sie in der Schüssel gefüllt habe, und wenn ich die leere Spritze wieder aus der Sonde ziehe. Jedesmal wird geschleckt!
Einmal in der Woche gibt es eine Beinscheibe für ihn, da könntet Ihr einen glücklichen Hund sehen, er kann saugen und raspeln ohne Ende.
Das ist natürlich jedesmal ein Risiko, das wir eingehen, denn er erbricht es ja nach Stunden meistens und da könnte er sich verschlucken. Dieses Risiko gehen wir ein!
Zweimal hatte er nun eine schwere Lungenentzündung, die erste , bevor wir wußten, daß er Megaösophagus hat, die zweite bei seinem Rückschlag, ich glaube, das war im Mai. Mit diesen leichteren und schweren Rückschlägen werden wir leben müssen, an ein Wunder glaube ich nicht mehr, wobei es diese Wunder gibt, denn ich kenne nun einen Fall mit einer kleinen Chihuahuahündin, die auch Myasthenie hat mit Megaösophagus, auch eine Magensonde gelegt bekam, nach einem halben Jahr hatte sie eine Spontanheilung. Es geht ihr prima.
Wenn diese Magensonde ausgewechselt werden muß, ist es für uns gar keine Frage mehr, daß er eine neue bekommt.
Unser großer wunderschöner weißer Bär MACHT MUT!