Frohes Neues Jahr wünscht der kleine HaM-Super Hero BOBBY
Dies wird mein letzter Pflegetagebuch-Eintrag sein, denn wir werden bis auf weiteres nicht mehr als HaM-Pflegestelle zur Verfügung stehen.
BOBBY war die ganze Zeit kein leichter Pflegling, aber die letzten Tage haben den Ausschlag gegeben...
Doch ich will von Anfang an berichten:
Als ich das erste Mal näheres von BOBBY hörte, war das aus dem Grund, dass er unsere Elke so überraschend und doll in die Hand gebissen hatte, wie sie es in den ganzen Jahren, die sie die Perrera begleitet, nicht erlebt hatte

Der kleine Mann kam zunächst in Einzelhaft und blockierte ein ganzes Gehege, angesichts der zu der Zeit großen Anzahl von Hunden in der Perrera stellte das Elke und ihre Helfer vor ein Problem, denn der Platz für einen Einzelhund war eigentlich nicht da.
Elke bat mich, einen Text zu schreiben, der das Ereignis nicht vertuschte, aber dennoch ansprechend genug war, Interessenten nicht zu verschrecken.
Nunja, während ich da so um Worte rang und mit Elke schrieb, kam es auf einmal aus mir raus: "Schick ihn her, Elke, dann kann ich mir genauer angucken, wo das Problem bei dem Zwerg liegt."
Tja, so kam er dann also hier an, gegen den Protest meiner Familie, zu einem nicht ganz einfachen Rüden dazu.... Na mal schauen, was das wird.
Der BOBBY bescherte uns in den ersten Wochen tägliche Beißattacken, die Katzen zogen aus, unser Wolfshund-Mix war griesgrämig und die Stimmung in unserem Haus auf dem Nullpunkt
Aber mit der Zeit lernte der kleine Mann, wie man sich als ordentlicher Rocker-Spanier zu benehmen hat und die Auseinandersetzungen nahmen immer weiter ab, ein kleiner Sonnenschein kam hervor.
Die Katzen trauten sich immer öfter ins Haus, mit den anderen Hunden wurde es zunächst entspannter und schließlich haben wir hier jetzt ein Rudel, das sehr harmonisch ist. Der BOBBY darf unserem großen Tapio sogar das Gesicht abschlecken und die Ohren waschen, sie liegen alle zusammen dicht an dicht auf dem Sofa und Meinungsverschiedenheiten gibt es eigentlich gar nicht
Irgendwann konnten wir Bobby auch nachts unangeleint lassen, ohne dass er die Katze fressen wollte.
Er krabbelte, die neue Freiheit genießend, zunächst zu unserer Shanti in den Korb und schlief mit ihr gemeinsam unter einer Decke
Nach ein paar Tagen wollte er aber höher hinaus: er eroberte das Bett.
Tja, was soll ich sagen, er ist eben einfach so charmant, dass man ihm gar nicht widerstehen kann....
So lag er zunächst ganz heimlich an mich gekuschelt, irgendwann hatte es sich dann eingespielt:
Er wartet artig auf seinem Platz, unter seiner eigenen Zudecke. Meist guckt nur die kleine braune Nase heraus.
Sobald ich meine Bettdecke anlüfte, um ins Bett zu gehen, kommt ein Wirbelwind angeblitzt und kuschelt sich unter die Decke, noch bevor ich überhaupt liege

Da ich jahrelang einen unter-der-Decke-Schläfer hatte und dies ehrlich gesagt dann und wann vermisse, hatte ich da jetzt auch nicht sooo direkt was dagegen...
Naja, aber wie gesagt, den Ausschlag gab jetzt etwas anderes:
Meine Stute ist zwischen Weihnachten und Neujahr verstorben und dieser kleine Sonnenschein schafft es doch tatsächlich, solange knurrend, trippelnd und röhrend neben einem zu sitzen, bis man seine Tränen trocknet, ihn auf den Arm nimmt und kuschelt.
Einen besseren Trauerbegleiter habe ich noch nie gehabt.
Wie kann man so einen Hund nicht adoptieren wollen?
Also, Ihr alle da draußen, dieser Hund ist nun vergeben
Unser Piranha, die kleine Pissnelke, das Groschengrab, der Wadenbeißer, Mr. Größenwahn, unser Knuddelwutz, unser Sonnenschein - nun gehört er offiziell zur Familie
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