Heute ein Bericht ganz anderer Art. Wir, Carlos, Shiva und ich, haben einen ziemlich schrecklichen Tag hinter uns. Am Sonntag Nachmittag sind wir, wie täglich in den Hundewald gefahren. Da unsere Podenco-Apportierhündin Ginger nicht dabei war, blieb Shiva an der 5m Biothane-Schleppleine. Aber schon nach einer 1/4 Stunde passierte es. Carlos rannte zu einem anderen Hund, und Shiva wollte hinterher. Leider hab ich zu spät reagiert, so daß sie die vollen 5m Anlauf hatte, ein heftiger Ruck, und Shiva lief. Der Karabinerhaken ist am Wirbel auseiandergebrochen und Shiva rannte nun zwar mit Geschirr und Halsband, aber ohne ein Leinenstück fröhlich durch den Wald. Ist ja nicht so schlimm werden jetzt einige denken, ist ja ein Zaun drumherum, kann ja nichts passieren. Das Problem ist aber, daß man Shiva draußen immer noch nicht greifen kann, auch ich nicht. Sie ist die ganze Zeit brav mit uns mitgelaufen, zum Teil "klebte" ihre Nase beinahe an meinem Bein, aber die geringste Bewegung, ließ sie sofort bei Seite springen. Nun war guter Rat teuer. Gingers Frauchen kam dann noch mit Hund, in der Hoffnung,daß Ginger vielleicht Shiva auch am Geschirr festhält, aber leider klappte das nicht. Dann haben wir versucht,sie mit mehreren Bekannten, vorsichtig in meine Richtung(ich saß auf der Bank am Zaun) zu treiben. Das hätte fast geklappt,weil sie sich hinter mir verstecken wollte,aber beim Versuch sie zu greifen, ein riesen Satz,weg war sie. Nun wurde sie auch immer mißtrauischer, sie kam nur noch sehr zögerlich heran um ein Leckerchen zu nehmen,mit gaaaanz langem Hals, und schon im Rückwärtsgang. Es war dann auch schon dunkel geworden. Es kamen noch mal Freunde mit Hund vorbei, und alle denkbaren Möglichkeiten haben wir geprüft, aber es kam mit Rücksicht auf Shiva nicht sehr viel in Frage. Ich hatte die Hoffnung,daß sie, wenn sie müde und hungrig ist, dann doch noch heran kommt, leider nein. Dann war ich für eine Zeit ganz alleine mit den Hunden im stockdunklen Wald. Gegen 23.00h kam dann eine Freundin von einer privaten Tierhilfe. Sie ist ziemlich erfahren in den verschiedensten Tierrettungsaktionen. Sie hatte diverse Hilfsmittel dabei und vor allem warme Decken,Kaffee, Tee,heiße Suppe Schoko-Riegel und das Wichtigste: OPTIMISMUS,MUT,und GUTE LAUNE. Ich bin sehr,sehr dankbar für Kira"s Hilfe, auch wenn wir in der Nacht, nur erfolglose Versuche hatten. Shiva blieb zwar immer in unserer Nähe, wurde aber auch immer mißtrauischer. Wir hatten keine Chance. Es war in der Nacht von Sonntag auf Montag aaaaa-kalt, wir hatten Bodenfrost. So bestand dann unserse ""Hauptaufgabe"" darin, die Hunde in Bewegung zu halten, damit sie nicht komplett auskühlen. Für Carlos hatten wir bei unseren kurzen Pausen ja eine dicke Decke, aber Shiva legte sich immer irgendwo ins Gebüsch, und der Boden war bei -1°.Die letzten 2Stunden bis zum Sonnenaufgang waren die längsten, und auch die kältesten. Am Morgen als es langsam hell wurde haben wir noch einmal versucht, Shiva zu überlisten, und sie mit Leckerchen gelockt, nee,nee,nee, nicht mit Shiva, doof ist die nicht. Dann kam die Wachablösung, Kira mußte nach Hause, sie hat ja selbst Hunde,und Pflegehunde,und außerdem dringende Termine. Durch die Diskussion mit den anderen Hundehaltern, entstand dann die Idee bei meinem Tierarzt anzurufen, er kennt ja auch Shiva und ihre Ängstlichkeit. Der riet dann, da wir ja in einem sicher eingezäuten Bereich waren, ihr mit etwas Fleisch das Mittel SEDALIN zu verabreichen, wenn sie sich dann zum Schlafen niederlegt, kann ich sie dann anleinen. Also wurde eine Freundin mobilisiert, das Mittel abzuholen, ich konnte ja nicht weg. Shiva hat das Fleisch mit dem Betäubungsmittel auch sofort verputzt. Nach ca 10min. fing sie an zu schwanken, und legte sich dann auch bald nieder. Ich wartete dann noch 5min und bin dann vorsichtig zu ihr hin, aber kaum war ich nah genug, schoß Shiva hoch, und mit einknickenden Hinterbeinen davon. 3-4 Mal das gleiche Spiel, ich dachte schon das wird nie mehr was. Aber mittags um 13.00 war dann wieder Ginger mit Yvonne da, ich habe mich in die Nähe von Shivas Liegeplatz auf den Boden gesetzt ,und ununterbrochen mit ganz ruhiger Stimme mit Shiva gesprochen. Sie hat ab und zu mal die Augen geöffnet, aber sie fielen auch immer wieder zu. Währendessen hat sich Yvonne Zentimeter für Zentimeter angenähert, immer wenn Shiva die Augen geöffnet hat,blieb sie regunglos mit abgewendeten Kopf stehen. Und schließlich konnte Yvonne mit einem Haken am Stiel unter das Geschirr haken,und dann ganz,ganz langsam in die Hocke und mit der Hand ans Geschirr, GESCHAFFT. Shiva blieb ganz ruhig auch als wir sie dann angeleint haben, sie schien sich durch die Leine geradezu sicher zu fühlen. Aber der Weg bis dahin????. Bitte nicht noch ein Mal!!! Alle Hunde-Utensilien werden jetzt auf Hochsicherheit verstärkt. Christiane gab mir schon den Tipp mit dem D-Ring vom Geschirr, nachher hol ich im Sportgeschäft Karabiner für Klettersport, die sollten doch dann einen 20kg Podenco aushalten. Die Hunde haben übrigens von gestern Nachmittag 14.30h bis heute morgen 7.30 durchgeschlafen. Ich hatte gestern noch ein paar Stunden geschlafen,und dann erst wieder zur Nacht. Mir tun auch ziemlich die Knochen weh, von den 21 Stunden im Hundewald, bin ich ja ungefähr 15 Stunden gelaufen, mach ich auch nicht alle Tage. Heute lassen wir es auch ganz ruhig angehen. Ich bin nur froh,daß Alles noch so gut ausgegangen ist, es hätte der Karabiner auch beim Morgenspaziergang in Feld,Wald und Flur zebrechen können. Dann hätte ich ein Riesenproblem gehabt. Also wie gesagt, es gibt nichts,was es nicht gibt.Alle Risiken kann man sicher nicht ausschließen,aber was geht will ich auch tun Beim nächsten Mal gibt es wieder ein paar neue Fotos von Carlos und meiner Chaosmaus
Liebe Grüße _________________ Einen Podenco muß man lieben, obwohl er so ist wie er ist? oder weil er so ist wie er ist? Carola, Carlos und Shiva (Firna)
|