Diégo vom Palmblick ("Puschinelda")
23.12.1998 - 07.01.2010
Durch Zufall kam er in mein Leben.
Eigentlich war es eher Schicksal.
Ein Anruf in der Praxis, wir sollten einen Welpen einschläfern. Die Tierärztin lehnte ab.
Mir ging dieser Hund nicht mehr aus dem Kopf. Hatte ihn nie gesehen. Und dennoch konnte ich nicht schlafen bei dem Gedanken, dass er eingeschläfert wird, weil er taub ist.
Alle, mit denen ich sprach, rieten mir ab. Taube Hunde würden aggressiv, unerzogen, Dauerbeller, würden blind werden und und und.
Und trotzdem....
Die Tierärztin hatte keine Telefonnummer aufgeschrieben, keine wusste den genauen Namen.
Ich suchte also in der Mittagspause am nächsten Tag das Hamburger Telefonbuch durch nach einer Frau "Klippholt oder so ähnlich aus Volksdorf" (O-Ton meiner Kollegin). Rief beim Dalmatinerverein an (Anrufbeantworter), telefonierte mit Menschen, die keine Hunde züchteten und irgendwann eine Weiterleitung auf ein Handy:
Es war die Züchterin, sie stand direkt vor der Klinik in Lüneburg, die den Welpen einschläfern wollte.
Ich habe nicht überlegt, aber ich habe es nie bereut!
Diégo war mein erster eigener Hund, ich habe viele Anfängerfehler gemacht, aber irrsinnig viel gelernt. Vor allem, dass taube Hunde nach meiner Meinung sogar einfacher zu erziehen sind als hörende, weil man nicht soviel durch das eigene unkontrollierte Gebrabbel falsch machen kann

Mein Puschi war sein ganzes Leben ein Sonnenschein, hat jeden Besuch angegrinst und sogar Freudentänze aufgeführt, wenn ich etwas mitgebracht habe, was nach einem Freund riecht.
Er ist nie aus meiner Sichtweite gelaufen, hat nie jemandem was zu Leide getan, hat jeden Sch

gefressen, den er finden konnte

und war die größte Frost- und Freubeule unter der Sonne.
Im Januar 2009 steckte er sich mit Streptokokken an, die wir trotz aller Bemühungen nicht wegbekamen. Er (und wir) lernte damit zu leben und kam mit seiner Rotzfahne an, damit wir ihm die Nase putzen konnten. Durch die Infektion der Atemwege war irgendwann die Lunge zu, das Herz hatte zu kämpfen, und zuletzt kam ein Lebertumor dazu (vielleicht war dieser auch die Ursache, warum die Bakterien sich nicht bekämpfen ließen?).
Im Sommer gab es schon kritische Phasen, jedes Hoch machte Puschi´s Kreislauf zu schaffen.
Zu Weihnachten war absehbar, dass er nicht mehr lange bei uns sein würde.
Er mochte immer weniger fressen (undenkbar bei einer solchen Fressmaschine), musste viel Erbrechen...
Ich machte mit ihm den Deal, dass ich wenn er aufhört zu fressen den Tierarzt anrufe...
Er bekam alles, was er die letzten Jahre nicht mehr durfte wegen seinen Allergien, Frolic, Dosenfutter, Leckerchen, alles....
Und dann war es soweit. Er war so weit.
Er hatte sein ganzes Leben Angst vor der tierärztlichen Behandlung gehabt (den Tierarzt liebte er außerhalb des Behandlungsraumes), er hat bei jeder Untersuchung am ganzen Leib gezittert und ich musste ihn halten, damit er nicht entfleucht.
Aber als unser Tierarzt ins Haus kam für die letzte Spritze, da hat ihn dieser tolle Kerl schwanzwedelnd begrüßt, ist in sein Körbchen gegangen und hat die Spritze empfangen, ich musste ihn nicht mal festhalten. Er war soweit. Er hat zugestimmt. Und das ist das einzige, was mir diesen Verlust erträglich macht.
Es entstand ein riesiges schwarzes Loch in mir, dass sich immer weiter hineinfraß und ich spürte nur Leere und Schmerz.
Keiner konnte mich verstehen, dass ich dieses Loch füllen musste, dass irgendwo da draußen jemand war, für den Puschi den Platz frei gemacht hat.
Ich verliebte mich in eine zuckersüße taube Dalmiwelpin, die aber ganz knapp vor meiner Anfrage vermittelt war.
Und dann sah ich dieses... Ding... diese Ohren.... "Lustig. Heißt so wie meine Firma. Guck mal Schatzi...." Und da war es dann passiert:
Shanti hat vom ersten Moment an die Leere weggezaubert und wenn die Hunde durch den Garten toben und über Puschis Grab hinwegdonnern, dann weiß ich, dass sie alle zusammen spielen
Sei gegrüßt Du Männlein, Du Freubeule, verzaubere die Welt da oben und such Dir einen Platz am Ofen mit Deinen Freunden, bis wir uns wiedersehen
Dateikommentar:Diégo, Paddy und Jule (und meine Ex) - es befinden sich übrigens noch zwei Katzen unter der Decke..... :o)
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