Mich hat der Tod von Robert Enke auch tief bewegt.
Ich hab zum 1. mal von ihm gehört während der WM... da war dieser Torwart mit den vielen TS Hunden. Das hatte mir mein Marco erzählt und ich war tief beeindruckt und fand ihn super sympatisch. Bei TseZ hab ich ihn auch einmal gesehen - ist aber bestimmt schon ein Jahr her - als er gemeinsam mit seiner Frau ein paar Hunde vorgestellt hat, die ein neues Zuhause suchen....
...und als ich dann am Mittwoch gehört hab, dass er sich das Leben genommen hat, war der Schock groß und die Traurigkeit darüber erdrückend und ich habe mich gefragt, wie *lebensmüde* und ohne Perspektiven muss man sein, dass man den Tod als einzigen Weg, als Erlösung von seinem unerträglich gewordenen Seelenschmerz sieht?
In solchen Momenten merkt man erst wie wenig man über einen Menschen, selbst wenn er so in der Öffentlichkeit wie Robert Enke steht, weiß und wie perfekt Menschen mit Depressionen es schaffen ihre Krankheit vor anderen Menschen zu verbergen. Wiederum mit der Angst im Nacken, jemand könnte ihre Seele weiter verletzen und zerstören, wenn sie es erfahren würden.
Ich hab Teresa beim Interview beobachtet, ihre Mimik war so ergreifend während Roberts Arzt gesprochen hat

Man konnte die Fassungslosigkeit, das *es nicht begreifen können* in ihren Augen sehen. Mir tat und tut sie einfach nur furchtbar leid. Erst verliert sie ihre kleine Tochter und nun noch ihren Mann. Wieviel kann ein Mensch ertragen ohne an seinem Schicksal zu zerbrechen?
1998, drei Tage nach Marco´s Geburt hat mein 22jähriger Cousin sich das Leben genommen. Für mich ein riesiger Schock! Ich wußte zwar, dass er in der Schule immer wieder gemobbt worden war wegen seiner deutschen Mama (sie leben in Irland) aber dass diese Seelenqualen sich durch sein ganzes weiteres Leben gezogen und so schwere und tiefe Wunden in seine Seele gebrannt haben, das war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewußt gewesen. Erst im Nachhinein hab ich erfahren, dass auch er in psychologischer Behandlung deswegen gewesen war....
Ich hoffe, dass Roberts Frau auch diesen schrecklichen Verlust verarbeiten kann und dass sie Menschen an ihrer Seite hat die ihr Halt geben können und die ihr neue Perspektiven aufzeigen damit sie es schafft weiter zu leben für ihre kleine Tochter und auch für sich selbst....
Traurig und betroffen
Anja
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