Danke euch allen für eure lieben und tröstenden Worte, obwohl ich selbst noch nicht einmal Zeit gefunden habe, ein paar Worte zu meinem alten, doch im Herzen so jungen Mädchen zu schreiben.
Ich war so überrascht von ihrem plötzlichen Nierenversagen, dass es mich wirklich überrollt hat. Natürlich habe ich mich in den letzten Monaten mit dem unvermeindlichen Abschied nehmen auseinander gesetzt, schließlich war sie so zwischen 14 und 16 Jahre, aber unsere kleine Griechin erschien so jung, so leicht.... wie ein Reh hüpfte und sprang sie leichtfüßig übers Grundstück und nur an den gebündelten Sträucher, die sich an ihrem Fussschweif angeklettet hatten, wußte ich: HOECKY war wieder jagen...
Sie wird bestimmt über 20 Jahre alt werden, das waren immer meine Worte und dann - von einem auf den anderen Tag - wollte sie keine Würstchen mehr fressen

Das war das Alarmsignal.
Beim Tierarzt wurde komplettes Nierenversagen festgestellt und die Kreatin- und Harnstoffwerte waren mehr als alarmierend, ja , eigentlich schon das Todesurteil. Trotz Infusionen und rund um die Uhr im Viertel Stunden Takt Homöopathie keine Veränderung bis zuletzt. Natürlich haben wir uns mit dem Gedanken befasst, sie zu erlösen. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt, wann ist für sie das Leben noch lebenswert und wann dürfen wir in Verantwortung für das Tier entscheiden, dass der Zeitpunkt gekommen ist. Das war wirklich sehr schwer....ihr kennt ihn ja, diesen Zwiespalt, indem man sich befindet...
Am Mittwochmorgen, nachdem die Werte den 7. Tag unverändert waren, beschloss ich, sie am Abend zu erlösen. Ich nahm sie mit nach Hause, hielt sie in meinen Armen, trug sie den Tag über herum, zeigte ihr nochmals das Meer, ihre geliebten Klippen und begleitete sie durch den Garten.
Ich erzählte ihr ein wenig und bürstete sie noch einmal, schließlich sollte sie als hübsches Mädchen über die Regenbogenbrücke gehen.
Doch dann kam der Moment, an dem wir aufbrechen mußten. Stefan ging schon vor, um das Körbchen zu holen, ich wollte hinterher und erhob mich von ihrer Seite. An der Türe drehte ich mich noch einmal zu ihr um. In dem Moment zitterte sie, streckte sich zur Seite und fing an zu krampfen. In meinen Armen konnte ich beruhigend auf sie einreden (aber ich denke, da war sie schon auf der bunten Seite des Lebens) und mein Mädchen starb in meinen Armen...
Wißt ihr, ich bin wirklich völlig entspannt, es ist das erste Mal, dass eines meiner Tiere in meinen Armen stirbt und es ist für mich wie ein Geschenk von ihr an mich und ich bin ihr unendlich dankbar dafür.
Meine geliebte HOECKY, mein kleines, zartes, scheues Rehlein, du verdammt unermüdliche griechische Jägerin, Sturkopf und Trotzkopf und - doch so unkompliziertes, sanftes Wesen. Niemals hast du dich beschwert oder gejammert, du hast nie genervt, höchstens damit, dass du ständig unauffindbar warst und dann wieder unter deiner Schlupfdecke lagst. Bestimmt 8 Jahre hat dich kaum jemand zu Gesicht bekommen. Aber wenn es ums Gassi gehen ging, warst du immer die Erste....
In den letzten beiden Jahren bist du nochmals so richtig aufgeblüht. Mein Herz hüpfte, wenn ich dich voller Freude und Lebenslust durch die Büsche jagen sah.
Ich bin sicher, du wirst mit deiner Sanftheit und ungezähmter Wildheit und Lebensfreude alle begeistern drüben im Regenbogenland.
Lass es dir gut gehen und genieße die Freiheit und das Leben mit deinen Kumpels.
Grüsse alle, die in unserem Herzen unvergessen sind, aber ganz besonders:
AKI, SUSI, BORIS, BELLA und KALI, E.T., KALINERO, MAYOR
Geliebte HOECKY, wir lieben dich - und bist und bleibst unsere GRAND DAME
deine Erdenfamilie