Die Weihnachtspost (sorry für’s späte Einstellen ) hat unsere LINDA auch selbst verfasst
Ihr Lieben,
Linda hat nun etwas deutsch gelernt und kann mir ihre Briefe diktieren (bin gespannt, wann sie mit der Bedienung der Tastatur beginnt

):
Hola !
Es geht mir gut.
Mein Start in Deutschland war ja nicht einfach für mich. Erst wusste ich gar nicht, was passiert ist und wo ich plötzlich war.
Und nur mit Hilfe meiner lieben, guten Pflege-Omi in Rheinbach habe ich die ersten beiden Wochen überhaupt überleben dürfen.
Sie hat gesagt, wir schaffen das zusammen. Und da habe ich neuen Mut gefasst!
Nun, dann musste ich bald schon wieder umziehen - wo ich mich doch gerade daran gewöhnt hatte, dass mir Honig auf's Bäuchlein geschmiert wird. Komische Sache, sage ich Euch .... aber mein schlimmer Bauch ist inzwischen ganz verheilt. Die Narbe spannt zwar gemein und juckt noch, aber jetzt wird mein Bäuchlein mit Babypuder behandelt, wenn ich zu sehr daran herumschleckere. Also die Pflege ist hier in Deutschland wirklich prima!
Ich wohne jetzt in Köln und habe einen "großen Bruder" und eine große "kleine Schwester" (die ist allerdings etwas zickig, aber nicht wirklich schlimm). Von den beiden kann ich mir abgucken, was man hier so alles darf und wann es Schimpfe gibt (das mit dem "kein Pipi auf den Teppich" krieg ich irgendwie noch nicht hin, wenn ich nach dem Dösen aufstehe). Mit Emil darf ich sogar manchmal im selben Körbchen liegen .... Fibi sucht immer gleich das Weite, wenn ich kuscheln will. Doof!
Aber ich habe ja noch meine neue Menschen-Mami - die geht nie weg, wenn ich sie brauche. Sie hat mir versprochen, dass sie für mich sorgt, egal was passiert. Und kuscheln tut sie auch immer mit mir ... ich springe einfach auf ihren Schoß und schon ist sie hin und weg. Oder ich hopse ein bisschen um sie herum und kugele mich auf dem Rücken hin und her.
Manchmal schauen wir uns auch einfach nur an und wissen beide, wie lieb wir uns haben.
In Köln musste ich gleich wieder operiert werden, weil ich einen großen, gemeinen, schnell wachsenden Tumor am rechten Oberschenkel bekommen hatte. Der Doktor, den ich jetzt schon oft besucht habe und der mich auch ganz doll mag, hat das Geschwür dann untersuchen lassen und sagte zuletzt, dass es schon ein Wunder wäre, dass ich überhaupt noch lebe. Hm. Da musste ich ganz schön schlucken.
Ich bekomme jetzt immer fiese Tropfen, die mir gegen Krankheiten helfen sollen. Dabei fühle ich mich eigentlich gar nicht schlecht. Ich genieße mein kleines Leben, habe fast keinen Stress (nur bei Türen und Füßen bin ich sehr sehr schreckhaft und vorsichtig), darf mich zum Schlafen in Ruhe einkringeln wann und wo ich will, mache tolle Spaziergänge am Rhein, auf Wiesen und in Wäldern und alles gefällt mir. - Stellt Euch vor, Mami hatte eine Hundetragetasche für mich gekauft, falls ich mit meinen kurzen Beinen beim Laufen nicht mitkomme. Die steht jetzt natürlich nur in der Ecke rum!!! Ich bin doch viel schneller, als die beiden Whippets Emil und Fibi !!!
Und ich habe jetzt sogar noch Menschengroßeltern, die uns immer doll verwöhnen, wenn wir sie besuchen. So kann es bleiben.
Ich bin Euch so dankbar, dass ich das erleben darf ....... egal, wie lange es sein wird.
Ganz liebe Grüße
von Eurer kleinen Linda