Ich hatte es ja schon angedeutet: Xispa macht Fortschritte. Sogar an der Schleppleine, wenn sie vorweg läuft, geht sie oft selbstständig an Fußgängern, Joggern oder Fahrradfahrern vorbei. Es ist immer noch die Tendenz da auszuweichen oder gleich ganz zu flüchten, aber oft schaut sie mich an, und wenn ich dann lächele und sage „lauf“, geht sie an den Leuten vorbei

Manchmal lasse ich sie auch neben mir sitzen während Leute vorbeikommen

Ich bin allerdings auch immer drauf vorbereitet, dass es gelegentlich noch schief läuft und sie anfängt zu toben.
In vertrauter Umgebung mit Menschen die sie kennt, ist es dagegen noch viel besser. Sie lässt sich zwar nicht streicheln, aber mal kurz berühren ist manchmal o.k. sie läuft locker zwischen den Leuten durch und … sie bettelt

Sie geht wirklich zu den Leuten, stupst sie an und guckt dann ganz zart und treuherzig zu ihnen auf. Und wenn dann jemand was aus der Tasche zieht (macht jeder, immer), dann nimmt sie es auch. Laufen andere Hund zu jemandem, weil Leckerlis verteilt werden, läuft sie mit hin. Also das haben wir jedenfalls schon geschafft. Ich bin da eine gute Trainerin
Fast hätte ich vergessen, dass wir in Melle zum Podenco Treffen waren (2,5 Stunden pro Fahrt). Gut, die Rute war eingeklemmt, aber sie hat alles mitgemacht - ohne zu toben

Wir haben gesessen und was gegessen, sind zu den Buden gegangen und waren auf der Wiese. Xispa hat alles mitgemacht. Wir haben uns vorgenommen, dass es im nächsten Jahr dann auch entspannt aussehen wird. Und noch ein Vorteil: sie hat die meiste Zeit während der Fahrt im Auto gelegen und verschont mich auch jetzt hinterher mit ihren Kommentaren beim Fahren. So ist es für uns beide viel entspannter geworden
Wir nehmen seit einigen Wochen auch im Verein am Anfängerunterricht in der Unterordnung teil. Während sie mit mir allein schon ganz ordentlich mitmacht, haben wir uns im Kurs immerhin schon von katastrophal, über sehr schlecht, bis schlecht hochgearbeitet

Sie findet es halt nicht so toll, wenn Leute Slalom um sie rumlaufen usw., aber es ist genau das, was sie braucht, um weiter zu kommen. Und mit noch etwas mehr Gewöhnung, wird sie auch das gut machen. Beim letzten Mal waren schon einige Übungen sehr gelungen z.B. als die Trainerin mit einem rasselnden Kanister an uns vorbeiging und Xispa sitzen blieb, vermutlich weil ich gerade dabei war ihr Käse in den Hals zu stopfen und sie keine Zeit hatte sich aufzuregen

Lange Zeit (für mich eine ganz schöne Durststrecke) habe ich ja gedacht, sie wird es vielleicht nie so richtig mit dem Streicheln haben, aber auch das beginnt nun. Sie presst schon mal ihr Köpfchen in meine Hand oder schmiegt sich an meinen Hals, wenn ich sie knuddel, alles noch ganz zart und vorsichtig

Ich habe es mir aufgeschrieben, weil es sooo süß war: am Sonntag, 26. Juni 16, öffne ich morgens so ein wenig meine Augen und sehe, wie sich eine weiße Schnauze langsam durch den Türspalt schiebt. Ich habe Xispa dann gerufen und sie hat sie Tür aufgestoßen und kam mit freudigen Bocksprüngen in mein Schlafzimmer

Dies hat sie danach jeden Morgen gemacht, wochenlang und ihre Freude wurde immer größer … bedauerlicherweise so groß, dass sie auch immer früher kam. Als es dann erst 4.30 Uhr und dann 3.30 Uhr wurde, musste ich leider eingreifen

und inzwischen haben wir uns auf ein etwas abgemildertes Freuen geeinigt

Morgens begrüße ICH nun die Hunde und meist bleiben sie auch noch eine Weile liegen. Oft kommt Xispa dann später in mein Arbeitszimmer, legt sich entspannt auf die Seite neben meinen Bürostuhl und wartet, bis ich bereit bin rauszugehen

Nach dem Spaziergang bis mittags musste sie dann etwa sechs Wochen lang in einer Ecke vom Schlafzimmer liegen, inzwischen ist dies aber schon wieder uninteressant. Ich glaube sie probiert alles aus und entweder es bleibt oder sie verwirft es wieder
Auch sonst kommt sie viel mehr auf mich zu, z.B. kann ich sie in der Wohnung nun rufen und sie steht (meist) von ihrer Schlafstelle auf, wenn Emmy und ich toben, guckt sie manchmal um die Ecke und sie steht immer auf, wenn sie das Gefühl hat, es ist nun Zeit rauszugehen, oder wenn sie bestimmte Geräusche hört: Bauchgurt anlegen, Jacke aus dem Schrank nehmen, Halsbänder …, wenn sie nach dem Essen noch ein tolles Leckerli möchte – Schweinenase oder Hasenohren sind sehr willkommen – dann läuft sie zwischen mir und der Schranktür in der Küche hin und her - vermutlich damit ich den Weg nicht vergesse
Das einzige, was ich ihr etwas übelnehme: sie hat mir ein Stück weit Emmy genommen. Emmy lag abends immer mit mir auf dem Sofa, den Oberkörper auf meinem Schoss. Nun gibt es Im Wohnzimmer zwei Schlafstätten und vor einiger Zeit begann Emmy sich abends dorthin zu legen wo Xispa nicht lag, bis sie sich dann vor ein paar Tagen direkt zu Xispa gelegt hat, ihr Köpfchen an Xispa’s Po … und ich sitze nun oft allein auf dem Sofa
Anbei noch einige Fotos von einem – wie ich hoffe – inzwischen glücklichen Hund.