Der Podenco auf meinem Marmortisch!
Vor genau einem Jahr kam sie angeflogen. Meine Paddi!
Ein wunderschönes Flusenpödelchen, dessen Zeit begrenzt war. Sie sollte Lymphdrüsenkrebs haben. Der Tierarzt gab ihr 6 Monate. Ich dachte mir, ok, 6 Monate sind immerhin 6 Monate. Ich wollte sie diese Zeit begleiten. Ich wollte ihr eine Welt voller Wärme und Liebe geben.
Wir hatten nicht viel Zeit, aber es war Zeit genug für uns beide. Und wir haben viel gesehen. Paddi viel Neues und ich, dank ihr, Dinge, die ich schon lange nicht mehr wahrgenommen hatte.
Viele Menschen haben mich bewundert oder haben sich gewundert. Wie schaffst Du es einen todkranken Hund auf seinem letzten Weg zu begleiten? Und immer wieder Menschen, die sagten: "Ich könnte das nicht!" Ich habe mir darüber gar keine Gedanken gemacht. Für mich zählte nur, dass Paddi diese Zeit haben sollte! Möglichst schmerzfrei, mit vollem Bauch und viel, viel Liebe.
Viele halten uns Tierschützer bisweilen für übereifrig. Manch einer vertritt die Meinung ein kranker Hund solle besser eingeschläfert werden, wenn man dafür doch vielen anderen Hunden helfen könne. Ich sehe das anders. Natürlich ist der Gedanke, vielen zu helfen, sehr richtig. Für mich zählt in der Masse der bedürftigen Tiere dennoch das Individuum. Denn wenn wir das Individuum in der Menge nicht mehr sehen, welchen Sinn hat Tierschutz dann?
Nun ist ein Jahr vergangen und Paddi hüpft hier gerade fröhlich durch den Garten !!!
Es ging nicht immer nur stetig bergauf, es gab eine Zeit, in der Paddis Leben auf Messers Scheide stand. Dieses Tal haben wir gemeinsam durchschritten. Spontanheilung oder kein Lymphdrüsenkrebs?!! Niemand weiß das genau. Egal! Jetzt schauen wir in eine Zukunft, die nicht durch Monate begrenzt ist.
Natürlich wird sie nicht ewig leben. Natürlich kann sie jederzeit von uns gehen. Aber diese Gedanken beschäftigen mich nicht. Sie ist jetzt da. Wenn sie wieder mein Feuerholz ablutscht, wenn sie rumalbert und sich selber die Pfote gibt, wenn sie mir nach dem Duschen die Lotion abschlabbern will, ist sie da. Dann denke ich nicht an morgen, denn dann bin ich auch da.
Man kann Liebe auf Zeit geben! Es ist nicht schwer, wenn man es den Hunden einfach nachmacht.
Einfach da sein - im Moment sein.