Hey, hey Leute, jaaaa, ich bin’s, SIMBA
Muß mich selbst mal melden, meine Herrschaften hatten wenig Zeit.
Nun lebe ich schon seit mehr als vier Monaten in der Grafschaft. Kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wie es früher mal war. Allerdings so eine dumpfe Erinnerung kommt mir immer, wenn’s schon mal klappert und scheppert im Haus, dann klemme ich meinen Schwanz ein und bringe mich in Sicherheit. Es könnte ja sein, dass mein alter Bauernboss um die Ecke kommt.
Vorbeifahrende Autos jagen mir inzwischen gar keine Angst mehr ein. Da kenne ich nur eins : „Auf sie mit Gebrüll“!
Aber ich sage Euch, die Hölle war mal. Nun genieße ich ein echt paradiesisches Hundeleben mit Rocco. Der hat mir inzwischen alles gezeigt und was er mir verheimlicht, finde ich schnell selbst heraus.
So etwa, dass es einige kleine Lücken gibt in der stacheligen Weissdornhecke -äääh gab, jetzt sind sie leider verschlossen, sch …. -. Aber …. pssst

ich habe inzwischen ein neues gefunden und Rocco der Blödi kannte es nicht. Das reserviere ich mir für die Dunkelheit, und glaubt es mir, ich könnte mich beim Anblick der suchenden Taschen- und Stirnlampen köstlich amüsieren.

So besorgt sind sie, aber ich sage Euch, so ein schwarzes Fell in der Dunkelheit hat seine Vorzüge.
Fand es echt geil, mal ohne Halsband und Leine ausgiebig in der Umgebung zu schnüffeln.
Zurück finde ich problemlos und warte, bis die Tür sich öffnet.
Meine Nase ist übrigens ein besonders sensibles Organ und ersetzt meine trüben Augen. Aber dafür habe ich immer Rocco an meiner Seite. Der Kerl entdeckt wirklich alles mit scharfem Blick und ich folge ihm. Einmal war es richtig aufregend. Zufällig durften wir mal ohne Leine auf dem Waldweg mitlaufen. Rocco entdeckte Rehe und ab ging‘s ins Unterholz.
Da war ich voll in meinem Element. Augen auf und –besonders wichtig- Ohren zu. Bloß auf keinen Rückruf hören müssen.
Meist treten wir zuhause im Doppelpack auf, aber draussen brauche ich meinen Freiraum. Leider läßt die Leine nicht mehr als 10 m zu
Und dann höre ich immer „die ziehen vorne wie die Brauereipferde“. Weiß gar nicht, was die meinen ?
Na gut, wenn wir einen Hasen vor der Nase haben, kann ich gut verstehen, wenn unsere gesamten 72 kg die Verarbeitungsqualität der stabilen Flexleine auf die Probe stellen.
Bin ein Gourmet geworden.

Was ich alles in meinem Topf finde, sagenhaft !
Spanische Küche war dagegen eher karg.
Hier nennt man das baff oder so ähnlich, aber egal, ist saulecker und ich sage nur wufff !
Scheinbar kann man es inzwischen wohl auch gut sehen und die Leute staunen : „Ist das ein schöner Hund geworden“!
Bei Rocco hat es ein wenig dazu geführt, dass er eher 1,5 kg zu viel auf die Waage bringt
Nach dem Fressen am späten Nachmittag läßt Rocco mich nicht in Ruhe. Dann ist wildes aber liebevolles Raufen, Kickboxtraining, Kratzen, Beissen, Haare- und Ohrenreissen angesagt. Irgendwann schliesslich reicht es mir und ich spreche ein Machtwort. Rocco findet nämlich kein Ende.
Oft beleckt er liebevoll meine Lefzen, Ohren und Beine. Das endet schließlich damit, dass wir uns gegenseitig das Fell knibbeln, so wie Pferde es machen.
Und dann zig mal täglich diese leidigen Augentropfen und Augensalben.

Ach übrigens, in den nächsten Tagen werde ich wieder bei dem netten Augenarzt vorstellig. Meine grösste Sorge ist, dass er mir eine Brille verpassen könnte.
Schmusig bin ich inzwischen auch etwas, vor allem sehr anhänglich. Ich verstehe mich bestens mit der Family
Hundeschule, ja ich sage Euch ……. irgendwie kapiere ich gar nicht, was ich da soll und außerdem diese schreckliche Autofahrt dahin. Ganz nass gesabbert bin ich beim Aussteigen.
Einige von den Mitschülern sind ja ganz nett. Aber manche fletschen dauernd die Zähne und werden noch nicht einmal von der Leine gelassen. Ich halte mich da ganz einfach raus. Den Chef dort muß ich mir noch näher anschauen. Irgendetwas Besonderes muß an dem Typ dran sein, denn Rocco freut sich ganz irre, wenn er ihn begrüßt.
Bis demnächst liebe Freunde, ich schaue mal wieder vorbei.
Hasta la vista amigos, Euer Simba