Gestern Mittag (6.3.2015) kam die kleine Angstmaus beduddelt in ihrer Box am Frankfurter Flughafen mit Davesa an.
Mit ihrer Box im Auto verfrachtet schlief die Krabbe erst mal ihren Rausch aus. Kurz vor Worms machte sie ihre Äuglein auf und schaute mich an. Nach und nach setzte Mila auch ihre Nase ein und bewegte ihre Öhrchen. Ihr neuer Lebensabschnitt konnte beginnen!
Zu Hause angekommen ist Mila vorsichtig aus ihrer Box gekrochen, hat kurz das Wohnzimmer beschnuppert und dann den Garten unsicher gemacht. Sie ist eine sehr neugierige Hündin, wodurch sie ihre Angst in vielen Situationen überwinden kann.
Nachdem Thor und Loki sie standesgemäß begrüßt haben, sind sie gemeinsam im Garten umher. Sie hat sich zuerst in eine Ecke verkrochen und alles beobachtet und hat den Kontakt zu ihren Fellfreunden gesucht. Aber wehe ich bin in den Garten gekommen, da ging der Rückwärtsgang rein und sie hat uns angebellt.
Nach vielen vorsichtigen Annäherungsversuchen ist die neugierige Krabbe den beiden erfahrenen Jungs einfach ins Haus gefolgt, sodass ich die Gartentür schließen konnte.
Fix und fertig hat sich Mila auf ein Bettchen gelegt und ist ins Land der Träume verschwunden. Wir saßen natürlich verstummt und bewegungslos auf der Couch, sodass sie relativ entspannt schlafen konnte.

Wieder unter den Lebenden wurde sie richtig aufgeweckt und neugierig. Sie ist in einem Sicherheitsabstand uns Zweibeinern und auch den Vierbeinern hinterher gelaufen und hat sich alles genau angeguckt. Immer mit einem offenen Fluchtweg und dem Rückwärtsgang sobald wir uns unvorhersehbar bewegten. Allerdings ist sie immer wieder gucken gekommen
Wir haben sie auch den ganzen Abend ignoriert, sind mit dem Rücken zu ihr vorbei gelaufen und sind nicht direkt auf sie zu. Viel geredet damit sie unsere Stimme kennenlernt und das hat sie auch alles mit normal hängedem Schwanz und ausgerichteten Ohren beobachtet.
Mila beobachtet sehr sehr viel. Sie schaut genau zu, und überlegt dann bedacht, wie sie handelt. Man muss ruhig in ihrer Umgebung sein und ihr die Möglichkeit geben auch wieder einen Schritt zurück gehen zu können. Sie muss die Chance haben selbst zu kommen und neue Situationen anzugehen.
Als Felix (der Pflegepapa) mit unseren Jungs eine kurze Pipirunde machen wollte ist Mila Krabbe ganz neugierig mit zur Tür gerannt. Ich habe den Strick, den wir an ihrem Geschirr befestigt haben gegriffen und so haben wir uns ganz todesmutig zu fünft auf den Weg über die Straße auf den Acker gemacht.
Sie hat den Schelm im Nacken sitzen

immer mit Tendenz nach hinten traut sie sich aber immer Schritt für Schritt nach vorne. Hierbei hängt sie sich direkt an die Jungs und folgt ihnen auf Schritt und Tritt. Zwei Minuten später waren wir wieder im Haus und die Krabbe hat sich im Garten erleichtert. Das ist bei den ganzen aufregenden Sachen außerhalb des Hauses natürlich noch nicht möglich.
Anschließend ist sie von alleine wieder ins Haus gekommen und ich konnte mich ihr (mit dem Strick in der Hand) langsam näher, ihr das Halsband und den Strick ausziehen und sie vorsichtig am Kinn streicheln. Dies hat der kleine Held auf vier Pfoten richtig genossen und sich sofort in meine Hand gestützt und ich habe sie am Kopf vorsichtig gekrault. Das war sicher noch der Vorteil von der Schlummermedikation vom Flugzeug, aber sie hat es sichtlich genossen. Allerdings ist sie bei den leisesten Geräuschen immer wieder aufmerksam, zu fliehen bereit.
Bevor wir ins Bett gegangen sind, habe ich ihr das Halsband und eine Leine wieder anlegen können (Dauer ca eine halbe Stunde) und wir konnten gegen Mitternacht eine Runde entlang einer Straße und im Feld drehen.
Mila traut sich spazieren zu gehen wenn sie sich an die Pfoten eines souveränen Hundekumpels heften kann. Panisch ist sie nur geworden, wenn Thor und Loki zu weit weg gegangen sind. Dann wollte sie sich losreisen und fliehen. Mila braucht einen ruhigen, souveränen Hundeführer, der Erfahrung hat und sich nicht leicht aus der Bahn werfen lässt und nicht erst in panischen Situationen überlegt wie er jetzt reagieren sollte. So fasst sie schnell Vertrauen und fühlt sich sicherer.
Ich bin in solchen Situationen einfach stehen geblieben, habe sie angesprochen und gewartet bis sie sich etwas entspannt hat und die Leine lockerer wurde. Dann habe auch ich ihr wieder Leine gegeben und ihr viele ruhige lobende Worten zugesprochen.
Nach drei vier Mal hat die schlaue Krabbe sofort verstanden was ich von ihr wollte und ist sobald Spannung in die Leine kam stehen geblieben, hat mich ruhig angeschaut und auf ein „Komm Mila“ gewartet. Auch vorbei fahrende Autos hat sie super gemeistert. Sie ist stehen geblieben, hat die Reaktion der Zwei-und Vierbeiner beobachtet und mir in die Augen geschaut. Ein „Mila komm“ und die Krabbe ist wieder losgelaufen.
Anschließendes Ableinen und Erleichtern im Garten waren relativ entspannt.
Heute Nacht hat die Kleine ein wenig gejammert, als die beiden Jungs zu uns hoch ins Schlafzimmer gekommen sind und sie sich nicht traute die Treppe hinaufzusteigen. Kurzes Pipi machen gegen fünf Uhr im Garten und erneutes Jammern, da die blöde Treppe immer noch im Weg war.
Doch heute Morgen ist sie mit Thor und Loki aus dem Kinderzimmer (Zimmer ist direkt neben unserem Schlafzimmer) mit Bettenlandschaft herausgekrochen und hat bei uns ins Bad geschaut.
Heute Morgen haben wir eine riesige Pfütze im Büro gefunden und auch die Betten dort waren klitsch nass. Mila hat gestern nach dem Flug viel getrunken und fühlt sich eben noch nicht ganz so sicher beim Pieseln im Freien. Sie erleichtert sich zwar auch im Garten aber nur kurz und immer mit dem Blick über das ganze Gebiet um schnell fliehen zu können.
Wir sind uns sicher, sobald die Maus verstanden hat, dass sie draußen ohne Angst ihr Geschäft erledigen kann, wird sie ruck zuck stubenrein sein.
Heute Morgen hat es eine dreiviertel Stunde gedauert, bis wir der Maus eine Leine ans Geschirr und ein Halsband anziehen konnten. Hierbei haben wir gemerkt, sobald Thor und Loki aus dem Raum sind wird sie viel panischer und bellt und kommt kaum noch in die Nähe. Sie braucht einen souveränen Hundefreund um Sicherheit zu gewinnen.
Danach konnten wir eine Stunde lang im Wald spazieren gehen. Sie reagiert sehr gut auf ein „Komm Mila“, kommt dann auch heran um ein Leckerchen aus der Hand zu nehmen (wenn Thor und Loki das auch machen) und hat alles ganz genau beobachtet. Man muss der Krabbe die Zeit geben sich umzuschauen und in aller Ruhe weitergehen zu können. Hier ist uns wieder aufgefallen, dass sobald die Jungs zu weit von uns Weg waren, sie etwas panischer wurde, sobald Thor und Loki umgedreht sind ist auch sie immer wieder neben uns gekommen und auch dicht bei uns gelaufen.
Wir sind wirklich mega begeistert. Wir hätten nicht im Traum daran gedacht was schon heute mit Mila möglich ist. Und ich glaube das hätte sich fast keiner denken können.

Wir haben mit einem ganz anderen Hund und einer Entwicklung in einem gaaaaz anderen Tempo gerechnet. Ich glaube sie ist manchmal selbst erschrocken wie mutig sie ist
Ihr Geschäft hat Mila wieder im Garten verrichtet und anschließend im Sonnenschein mit Thor und Loki wild gespielt. Dabei behält sie mich immer im Blick und hält sich einen Rückzug frei.
Mila wurde dann sichtlich müde und ab diesem Moment war sie sehr sehr unruhig und hat mich viel verbellt und viel Abstand gehalten. Man sieht, dass sie eben viel Zeit und Geduld benötigt um in ihrem Tempo voranzugehen, aber hallo?! Der erste richtige Tag!!!
Jetzt nachdem sie ein wenig geruht hat, kommt sie auch wieder vorsichtig näher und nimmt Leckerlies aus der Hand. Uuuuund sie verfolgt mich wie ein Schatten

Immer vorsichtig gucken wo die Pflegemama hingeht und dann gaaaaaanz schnell aufs Bett springen wenn die sich umdreht

Mila weichte einem aus und behält einen immer im Blick. Sie lässt die Nähe nur zu wenn sie in ihrem Tempo auf einen zukommen kann.
Sonst grummelt sie jedes Mal wenn einer aufsteht um vorsichtig eine Barriere aufzubauen. Dies legt sich direkt wieder wenn sie merkt, dass keine Gefahr auf sie zu kommt und wir sie einfach links liegen lassen.
Hektische Bewegungen sollten momentan noch vermieden werden dann rennt sie wirklich sehr panisch davon. Aber auch unseren Besuch gestern, der sie vollkommen ignoriert hat, hat sie im Wohnzimmer geduldet und dann auch entspannt geschlafen.
Ach ja und bevor ich es vergesse: Ich musste heute saugen, aber wirklich

es sah aus!!!! Oh mann. Also habe ich ganz ruhig die Hunde raus in den Garten gelassen und ganz vorsichtig angefangen. Mila ist an die Gartentür gekommen und hat neugierig geschaut, sich dann aber entschieden doch Abstand zu halten.
Da erschreckt sie immer wieder was die Neugier so alles aus ihr macht

So das waren unsere ersten gemeinsamen Stunden. Jetzt werde ich hier von der Seite mal wieder angebellt und angegrummelt von Milamaus da Pflegepapa heim kommt, also werden wir uns mal auf den Weg machen und den Wald erneut erkunden
Bis ganz bald